Die Ergebnisse der Wahlen in Thüringen und Sachsen haben uns sicherlich nicht überrascht, aber dennoch geschockt. Was können wir tun? Bei unserem letzten Teamtag der Gesellschaft für eine gute Zukunft haben wir Ideen gesammelt:
Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat eine rechtsextreme Partei eine Landtagswahl gewonnen. Und etablierte demokratische Parteien eifern seitdem den abschottenden, antieuropäischen und ausgrenzenden Formulierungen der AFD nach. Formulierte Brandmauern werden vergessen und drohen zu fallen. Deutschland rückt nach rechts, wird menschenfeindlich, klimafeindlich und rückwärtsgewand. Errungene Freiheiten werden in Frage gestellt, Faschisten frohlocken.
Was machen wir in so einer Situation, wie gehen wir damit um, was kann man machen, nach diesen ernüchternden Wahlen und vor den nächsten drohenden Ergebnissen in Brandenburg oder gar vor der nächsten Bundestagswahl? Wir haben bei uns in der Gesellschaft für eine gute Zukunft über die Ergebnisse gesprochen, uns Gedanken gemacht und versucht, aus dieser Ernüchterung und Schockzustand wieder ins Handeln zu kommen.
Wie können wir, jede und jeder Einzelne, unsere Demokratie stärken und auch mit kleinen, schnellen Maßnahmen unterstützen? Hier ein paar Ideen von den Gesellschafter:innen für eine gute Zukunft:
Sichtbar bleiben – auch außerhalb der Großstädte
Die Demonstrationen in Berlin und an vielen Orten haben viele Menschen gestärkt. Es gilt nun, daran anzuknüpfen, weiter zu machen, präsent und sichtbar zu bleiben. Zeigen, dass noch immer viele Menschen in Deutschland für eine offene und demokratische Gesellschaft sind. Geht raus, helft lokalen Organisationen, seid laut. Gerne in den urbanen Zentren, aber auch auf dem Land.
Zeit und Geld spenden
Gerade jetzt ist es wichtig, Zeit zu spenden, etablierte, insbesondere auch lokale, demokratische Organisationen zu unterstützen. Es gibt immer etwas zu tun, zu organisieren und auch Geld spenden ist völlig ok, viele von uns haben wenig Zeit, Familie, Kinder, Job, Ehrenamt. Auch wenig Geld zu spenden hilft für Plakate, Flyer etc.
Netzwerke bilden
Wir sind viele! Viele, die demokratische und freiheitliche Errungenschaften so schätzen, die Menschenrechte für jede:n als Grundwerte anerkennen. Versucht euch zu verbinden, Netzwerke zu bilden, gemeinsam zu agieren und es ist auch hier ok, dass nicht alle immer genau einer Meinung sind, aber der gemeinsame (demokratische) Nenner ist nun das wichtigste.
Einmischen und Mitreden
Schreibt an eure Landtags- oder Bundestagsabgeordnete, fordert diese auf, die Demokratie zu schützen und Haltung zu zeigen. Geht in Gespräche und Diskussionen, auch wenn es unangenehm wird, beteiligt euch an Diskussionen, im Netz, vor Ort, bei Verwandten. Blendet nicht Themen aus, geht konstruktiv aber mit Haltung in Gegenspreche und in die Gegenrede. Seid Stammtischkämpfer:innen und Kommentarheld:innen. Das ist nicht leicht, aber wichtig. Hier könnt ihr euch vielleicht noch fitter machen:
Greencampus; Amadeu-Antonio-Stiftung; Gesicht zeigen; Netzwerk Courage; Fluter
Folgen & Liken
Folgt Accounts von NGOs, demokratischen Parteien, “guten” demokratischen Organisationen. Vergebt Likes, und überlasst die sozialen Medien (insbesondere TikTok) nicht den Populist:innen und Antidemokrat:innen. #Reclaim TikTok)
Unterstützt Petitionen
Auch wenn es manchmal viele sind, unterstützt Petitionen im Netz und auch auf der Straße. Unterschreibt und teilt wichtige Vorhaben, z.B.:
Flagge zeigen!
Das geht überall, an eurem Balkon, auf einer Demo, am Auto, auf dem Fahrrad. Zeigt, dass ihr für Vielfalt, für Europa seid. Egal ob Flagge, T-Shirt, Sticker gegen Rechts oder ähnliches. Setzt ein Zeichen, zeigt anderen, dass sie nicht alleine sind, dass ihr euch für Demokratie und Menschenrechte einsetzt.. Und Flagge zeigen heisst auch Zivilcourage leben, indem ihr euch an Demos beteiligt, indem ihr viele seid, indem ihr euch für Minderheiten oder Angegriffene einsetzt und gegen Diskrimierung eintretet, zeigt ihr auch Flagge!
- Kein Bock auf Nazis
- Gesicht zeigen
- Frei und Gleich (Shop kommt bald!)